Momentan geistert ein Begriff durch die Presse und die Personal-Communities: die stille Kündigung oder quiet quitting. Aber was soll das überhaupt sein und ist es ein völlig neues Phänomen?
Stille Wasser sind tief?
Was als neuer Begriff in der Arbeitswelt daherkommt, ist tatsächlich ein alter Hut in neuem Gewand. Mit stiller Kündigung wird im Groben die Tatsache beschrieben, dass Mitarbeitende nur noch Dienst nach Vorschrift machen.
Manchmal sogar weniger, was dann schon in Richtung innere Kündigung geht, aber zum endgültigen Schritt der Kündigung noch nicht bereit sind. Die Grenzen sind fließend.
Lehrerin unter Druck
Gut beschrieben wird das Gefühl der stillen Kündigung in einem Artikel vom businessinsider Ende August, in dem eine Lehrerin trotz Hingabe und Liebe an ihren Beruf aussteigen will. Sie tritt einen langsamen Weg an, um sich vom Job zu lösen.
Aber macht so eine stille Kündigung wirklich Sinn? Auf den ersten Blick klingt es recht qualvoll, in einem Job weitere Jahre zu verweilen, wenn er offensichtlich der Hingabe zum Beruf und letztendlich auch der Gesundheit schadet.
Stille Kündigung als Ausweg?
Der Frust, am falschen Ort zu sein, ist sehr belastend, nicht umsonst wird das Thema Gesundheit am Arbeitsplatz und Diskussionen über Burnout in Verbindung mit dem Beruf immer lauter geführt.
Auf der anderen Seite ist es nachvollziehbar, dass etwas Zeit nötig ist, um sich zu einer Entscheidung durchzuringen. Jeder von uns kennt das.
Von unserem Beruf hängen teilweise auch andere Menschen ab, außerdem tun wir ihn vielleicht gerne. Aber bei einem toxischen Arbeitsumfeld, in dem keine Veränderungen zum Positiven erkennbar sind, bleibt es wie in schlechten Beziehungen auch: die Wunden werden immer größer, der einzige Weg ist, zu gehen.
Und das Unternehmen?
Was macht aber jetzt der Arbeitgeber mit Mitarbeitenden in der „stillen“ Kündigung? Die schmerzhafte Antwort lautet. Nichts. Jeder Mensch hat seinen eigenen Lebens- und Berufsweg und sollte der Arbeitgeber nicht mehr zum Leben passen, sind die Chefs vermutlich die letzten, die in Form einer Kündigung davon erfahren.
Ein guter Führungsstil nah am Menschen und mit echten Interessen an der Entwicklung der Teammitglieder kann jedoch die ein oder andere Wesensveränderung beim Mitarbeitenden aufspüren. Hier gibt es die Chance, ein Gespräch zu führen, Dinge anzusprechen, Aufgaben anzupassen oder gesundheitliche Maßnahmen gemeinsam zu beschließen. So besteht die Möglichkeit, die Fachkraft zu halten. Oder wenigstens früh genug zu erfahren, dass die Position neu zu besetzen ist.
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Da dieser Führungsstil leider immer noch nicht in allen Unternehmen angekommen ist, wird es bei Katalysatoren wie der Coronakrise wohl wieder zu beispiellosen Kündigungswellen kommen. Dabei spielt die Branche keine Rolle, wie wir gesehen haben. Menschen wollen immer wie Menschen behandelt werden, endlich erwacht das Bewusstsein dafür.
Die folgende Grafik erhebt lange keinen Anspruch auf Vollständigkeit, fasst aber einige Anzeichen zusammen, die meiner Meinung nach für Teamleiter beachtenswert sind und ein Alarmsignal sein können.
„Wo sehen Sie sich in 5 Jahren?“
Das Wichtigste zwischen Mitarbeiter:innen und Unternehmen, das durch die vorgesetzte Person repräsentiert wird, ist das gemeinsame Kreieren einer gemeinsamen Zukunft. Fehlt einem der beiden Partner diese Vorstellung oder wird sie nur ungenügend gepflegt, gerät die Beziehung ins Wanken.
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